Kontenrahmen Verein: warum der Vereinskontenrahmen so wichtig ist

Was ist ein Kontenrahmen?

Ein Kontenrahmen ist ein Register oder ein Verzeichnis, das dazu dient, die verschiedenen Arten von Finanzkonten in einem Unternehmen, einer Organisation oder eben einem Verein zu organisieren. Ein Kontenrahmen definiert die verschiedenen Kontengruppen, Kontenarten und Kontennummern, die verwendet werden, um die Geschäftsvorfälle und Transaktionen zu erfassen. Der Kontenrahmen dient als Grundlage für die Erstellung der Finanzberichte und hilft dabei, die Finanzdaten übersichtlich und verständlich zu präsentieren. In Deutschland gibt es mehrere gängige Kontenrahmen — darunter SKR 03, SKR 04 sowie den vereinsspezifischen SKR 49, dessen Zweck und Anwendung wir uns im Folgenden widmen wollen.

Die verschiedenen Kontenklassen

Ein Kontenrahmen kann innerhalb eines Vereins verwendet werden, um dessen Finanzen zu organisieren und übersichtlich darzustellen. So könnte ein Kontenrahmen für einen Verein etwa folgende Kontenklassen enthalten:

• Aktiva: Dies ist die Auflistung aller Vermögenswerte des Vereins. Dazu zählen etwa Bankguthaben, Anlagevermögen, aber auch Forderungen.
• Passiva: Diese stellen alle Verbindlichkeiten des Vereins dar. Dazu gehören beispielsweise Kredite, Rückstellungen sowie Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.
• Erträge: Aufgelistet werden hier die Einnahmen des Vereins. Dazu zählen beispielsweise Mitgliedsbeiträge, Spenden und Erträge aus Veranstaltungen.
• Aufwendungen: Hierbei handelt es sich um die Ausgaben des Vereins, wie z. B. Löhne und Gehälter, Mieten und Versicherungen.

Warum sollte ein Verein einen Kontenrahmen nutzen?

Ein Kontenrahmen ist für einen Verein ein sehr nützliches Werkzeug, um seine Finanzen den Vorschriften entsprechend zu verwalten und transparent zu halten. Mit Hilfe eines Kontenrahmens kann der Verein seine Einnahmen und Ausgaben in verschiedene Kategorien einteilen. Dies ermöglicht einen guten Überblick über den finanziellen Status quo des Vereins — und hilft auch dabei, eventuelle Diskrepanzen und Ungereimtheiten aufzudecken. Besonders für Vereine, die mit öffentlichen Mitteln unterstützt werden oder Spenden sammeln, ist diese finanzielle Transparenz das A und O und darf keinesfalls vernachlässigt werden.

Ist die Nutzung eines Kontenrahmens für einen Verein gesetzliche Pflicht?

Nein, Vereine sind nicht gesetzlich dazu verpflichtet, einen Kontenrahmen zu nutzen. Was allerdings sehr wohl vorgeschrieben ist, ist die genaue Aufteilung aller Einnahmen und Ausgaben, die der Verein tätigt beziehungsweise erhält. Diese Informationen ist der Vereinsvorstand den Mitgliedern schuldig — er ist dafür verantwortlich, die Informationen zusammenzustellen und zugänglich zu machen.

Der Unterschied zwischen Kontenklassen und Kontenrahmen

Der Kontenrahmen ist in Kontenklassen und Untergruppen organisiert. Eine mögliche Kontenklasse ist etwa „Sachanlagen“. Diese kann in Untergruppen wie „Immobilien“ und „Mobiliar“ aufgeteilt sein. Auch „Erträge“ ist eine mögliche Kategorie, denen etwa die Kontengruppen „Verkaufserlöse“ und „Mitgliedsbeiträge“ unterstellt werden könnten. In der Regel nutzt man eine feste Reihenfolge bei den Nummern, um den Kontenrahmen übersichtlich zu halten.

Kontenrahmen: Was ist der Datev SKR 49 genau?

Der DATEV-Spezialkontenplan SKR 49 ist ein für Vereine und Stiftungen entwickelter Kontenplan zur schnellen und einfachen Erfassung von Finanzdaten. Der Kontenrahmen wird in vier Bereiche unterteilt — den ideellen Bereich, die Vermögensverwaltung, die Zweckbetriebe sowie wirtschaftliche Geschäftsbetriebe. 

Zum ideellen Bereich zählen Mitgliedsbeiträge, Aufnahmegebühren, Spenden oder Erbschaften und Zuschüsse. Zur Vermögensverwaltung werden hingegen Einkünfte aus Kapitalvermögen, langfristigen Vermietungen (also alle Vermietungen über sechs Monate) oder passivem Sponsoring (Werbung ohne Gegenleistung beziehungsweise Leistungsaustausch) gezählt. Der Zweckbetrieb bezeichnet die Einnahmen aus dem laufenden Betrieb sowie regelmäßigen wie auch einzelnen Veranstaltungen.

Dabei entspricht der SKR 49 einer Reihe von Vorschriften:

• dem Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB)
• dem Gemeinnützigkeitsrecht
• dem Ertragsteuerrecht
• dem Umsatzsteuerrecht

So ist der SKR 49 gegliedert

Wie hier zu sehen ist, werden zwei Bereiche gesondert ausgewiesen — nämlich der Zweckbetrieb Sportliche Veranstaltung und die Rubrik Erfolgskonten für ertragssteuerpflichtige Geschäftsbetriebe Sport. Dies ist der Fall, da Amateursport und Profisport beziehungsweise bezahlter Sport steuerlich anders einzuordnen sind.

Wie nutzt man als Verein konkret diesen Kontenrahmen?

Nutzt ein Verein diesen Kontenrahmen, nimmt er einfach diese Vorlage und ändert sie so ab, dass sie genau auf die Bedürfnisse und konkreten Belange des Vereins ausgerichtet ist — das heißt, nur die tatsächlich existierenden und notwendigen Konten werden eingerichtet. So erstellt sich jeder Verein eine genau auf ihn zutreffende Vorlage.

Buchhaltung Verein: das sollte man wissen

Der Kontenrahmen ist natürlich nur ein Detail in der Vereinsbuchhaltung. Im Folgenden wollen wir Ihnen einen Überblick über ein paar weitere wichtige Punkte geben, die ein Verein organisatorisch zu beachten hat.

• Ein Verein ist zu einer ordnungsgemäßen und transparenten Verwaltung verpflichtet.
• Es ist wesentlich für einen Verein, alle Belege und Quittungen aufzubewahren.
• Vereine haben keine gesetzliche Pflicht zur Erstellung von Jahresabschlüssen. Eine Ausnahme bilden Vereine, die öffentliche Mittel wie Zuschüsse und Subventionen erhalten — oder steuerpflichtig sind.
• Selbstverständlich ist es wichtig, dass sich Vereine an die im jeweiligen Land geltenden Steuergesetze halten. Das heißt unter Umständen, dass sie auch Steuer auf ihre Einnahmen zahlen müssen.
• Vereine sind gut beraten, eine Person —  ehrenamtlich oder nicht — für die finanzielle Verwaltung und Supervision zu engagieren.

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Kontenrahmen Verein: Zusammenfassung 

• Ein Kontenrahmen ist wichtig, um die Finanzen des Vereins ordnungsgemäß und transparent zu verwalten.

• Die Verwendung eines Kontenrahmens ist keine gesetzliche Pflicht.
• Der Kontenrahmen hilft dabei, Einnahmen und Ausgaben in verschiedene Kategorien einzuteilen.
• Er gibt einen Überblick über die finanzielle Situation eines Vereins.
• Besonders Vereine, die Zuschüsse und öffentliche Gelder erhalten, sollten penibel auf eine transparente Buchführung achten.
• Alle Finanztransaktionen des Vereins sind aufzeichnungspflichtig und in den entsprechenden Konten des Kontenrahmens zu erfassen. Dies erleichtert die Erstellung von Finanzberichten und die Durchführung von Abschlüssen.