Buchhaltung
Kostenrechnung: Warum Sie so wesentlich für jeden Betrieb ist ?
Vadim Losch
Account manager
Aktualisiert am
Die Kostenrechnung ist ein immens wichtiger Faktor in der internen Buchhaltung eines Betriebs. Sie hilft diesem nicht nur dabei, den Status quo im Überblick zu behalten, sondern auch künftige Schritte zu planen. Mooncard erklärt Ihnen alles, was Sie zum Thema Kosten- und Leistungsrechnung wissen müssen — und geht auch auf die wichtigsten Faktoren und Stufen der Kostenrechnung ein.
Inhalt
Was ist die Kostenrechnung?
Die betriebliche Kostenrechnung wird auch Kosten- und Leistungsrechnung genannt. Sie ist Teil des internen Rechnungswesens — und somit nur für den Betrieb selbst bestimmt. Aus diesem Grund ist sie auch nicht gesetzlich reguliert, wie das etwa beim externen Rechnungswesen der Fall ist.
Was genau macht die Kostenrechnung?
Die Kostenrechnung hat eine Reihe von Aufgaben. Sie stellt Soll-Kosten und Ist-Kosten — also geplante und tatsächlich angefallene Kosten — gegenüber.
- Sie erfasst alle Kosten und Leistungen.
- Sie ist für die Kostenkalkulation und Bewertung von Kostenträgern zuständig.
- Sie kontrolliert die Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens.
- Sie stellt Informationen bereit, die für Entscheidungen im Betrieb benötigt werden.
Die drei verschiedenen Stufen der Kostenrechnung
Generell unterscheidet man bei der betrieblichen Kostenrechnung zwischen drei verschiedenen Stufen:
- der Kostenartenrechnung,
- der Kostenstellenrechnung und
- der Kostenträgerrechnung.
Die Kostenartenrechnung
Bei der Kostenartenrechnung gliedert man die Kosten eines Betriebs nach primären Kostenarten. Sie liefert die Daten für die beiden anderen Stufen der betrieblichen Kostenrechnung, nämlich der Kostenstellenrechnung und der Kostenträgerrechnung. Die Kostenartenrechnung widmet sich der Frage, welche Kosten generell angefallen sind — und in welcher Höhe. Eine genaue Einordnung ist noch nicht Teil der Kostenrechnung.
Die Kostenstellenrechnung
Bei der Kostenstellenrechnung werden nun die in der Kostenartenrechnung festgestellten Kosten klassifiziert — beziehungsweise auf die jeweiligen Kostenstellen verteilt. Während sich die Kostenartenrechnung der Frage widmet, welche Kosten angefallen sind, eruiert die Kostenstellenrechnung die Frage des WO. Entstanden die Kosten im Bereich des Lagers, des Vertriebs, handelt es sich um Materialkosten?
Die Kostenträgerrechnung
Zu guter Letzt kommt nun die Kostenträgerrechnung ins Spiel. Sie beleuchtet, wofür die Kosten genau angefallen sind — und verteilt die zusammengeführten Kosten der Kostenartenrechnung und der Kostenstellenrechnung auf die jeweiligen Kostenträger.
Die vier Faktoren der Kostenrechnung
Nun wollen wir uns dem Grundprinzip der Kostenrechnung widmen — dieses basiert auf den folgenden vier Faktoren:
- Aufwand
- Kosten
- Ertrag
- Leistung
Aufwand
Hierbei handelt es sich um alle in einem bestimmten Zeitraum eingesetzten Güter und Dienstleistungen.
Kosten
Den Verbrauch von Produktionseinheiten bezeichnet man als Kosten. Als Maßeinheit gelten Geldwerte innerhalb eines definierten Zeitraums. Diese sind notwendig, um eine bestimmte Leistung zu erstellen (entweder ein Produkt oder eine Dienstleistung).
Ertrag
Der Ertrag in der Kostenrechnung ist der Wertzuwachs eines Unternehmens innerhalb eines bestimmten Zeitraums.
Leistung
Als vierter Faktor kommt die Leistung ins Spiel. Sie bezeichnet gezielt geplante Handlungen, die zu einem Wertzuwachs bzw. bewerteten Output führen soll.
Sinn und Zweck der Kostenrechnung: die Kontrolle
Der ursprüngliche Zweck der Kostenrechnung eines Betriebs war es, eine transparente Kalkulation der Preise zu ermöglichen und die Wirtschaftlichkeit von Anschaffungen, Dienstleistungen und anderen Faktoren zu kontrollieren und zu beleuchten. Schließlich ist die betriebsinterne Kostenrechnung ein wichtiger Faktor für das Controlling, da sie konkrete Zahlen liefert.
Die Kostenrechnung als wichtiger Faktor für die Entscheidungsfindung
Längst ist die Kostenrechnung aber zu einem wesentlichen Instrument für die Entscheidungsfindung innerhalb eines Betriebs geworden. Sie hilft bei der strategischen Planung, kann über die Standortfrage eines Betriebs genauso (mit)entscheiden wie über dessen Preispolitik, Bereitstellungsplanung oder Produktionsplanung. Die Kostenrechnung, das ist ihr großer Vorteil, hat dabei keinen theoretischen, sondern einen ganz praktischen, empirischen Wert — sie verrät schließlich, welche Produkte sich gut und welche sich schlecht verkaufen, wie rentabel gewisse Abläufe sind — und auch viele andere wichtige Faktoren können damit beleuchtet werden.
Ein konkretes Beispiel für Kostenrechnung
Max Mustermann leitet eine Bäckerei in Berlin. Für diese erstellt er jeden Monat eine Kostenrechnung, die ihm Aufschluss über diverse Faktoren und Kosten gibt. Es fallen monatliche Fixkosten an — das Personal will bezahlt werden, aber auch die Produkte, die er für die Herstellung seiner Backwaren braucht, kosten Geld, genau wie die Miete des Gebäudes, in dem sich die Bäckerei befindet.
Dies ist natürlich stark vereinfacht dargestellt, schließlich ist das Buchhaltungswesen einer Bäckerei wesentlich umfassender, soll aber die einzelnen Schritte veranschaulichen. Zunächst erfasst Max Mustermann alle Kosten anhand der Rechnungen. Er teilt die Kosten auf — nun braucht es aber eine konkrete Zuordnung. Das Mehl, das er für sein Brot benötigt, wird schließlich nicht auf den gleichen Posten gebucht wie die Mietkosten, die aufgeteilt werden. Am Ende werden die Gemeinkosten auf die einzelnen Kostenträger zugewiesen.
Die Kostenrechnung als Teil des internen Rechnungswesens
Die Kostenrechnung kann dem internen Rechnungswesen zugeordnet werden. Dieses hat drei Kernaufgaben: Es dokumentiert die Aktivitäten eines Unternehmens, es kontrolliert bestimmte Kennzahlen und es ermöglicht eine detaillierte und realistische Planung zukünftiger Handlungen.
Während die externe Rechnungslegung an etliche gesetzliche Rahmenbedingungen geknüpft ist, unterliegt das interne Rechnungswesen keinen derartigen Pflichten. Es liegt einzig in der Entscheidungsgewalt des betreffenden Unternehmens, wie detailliert dieses Rechnungswesen intern durchgeführt und gepflegt wird. Es ist jedoch ohne Frage empfehlenswert, hier genau zu kalkulieren und im Blick zu behalten, dass man mit diesem Kontrollinstrument die Weichen für zukünftige geschäftliche Tätigkeiten realistisch bestimmen kann. Das interne Rechnungswesen beruht auf drei Säulen: der Kosten- und Leistungsrechnung, der Investitionsrechnung und der internen Erfolgsrechnung.
Zusammenfassung
Rufen wir uns nun die wichtigsten Punkte noch einmal ins Gedächtnis:
- Die Kostenrechnung (auch Kosten- und Leistungsrechnung genannt) gehört zum internen Rechnungswesen.
- Sie dient der Entscheidungsfindung, aber auch dem Controlling.
- Sie erfasst alle Kosten und Leistungen, kalkuliert und bewertet, und stellt wichtige Informationen bereit, die das Unternehmen für Entscheidungsfindungen nutzen kann.
- Sie beruht auf vier Säulen: Aufwand, Kosten, Ertrag und Leistung.
In jeder Branche gilt: Die genaue und detaillierte Verfolgung der Geschäftsausgaben eines Betriebs ist in der Geschäftswelt ein absolutes Muss. Die Verwendung einer Bankkarte für Geschäftsausgaben ist dabei die einfachste Lösung. Entdecken Sie die Vorteile unserer Zahlungskartenlösungen für Unternehmen, einschließlich der Mooncard Corporate Card!
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Vadim Losch
Seit fast 2 Jahren ist er bei Mooncard als Account Manager DACH tätig. Vor seiner Tätigkeit bei Mooncard war er als Account Manager im Bereich Finanzmärkte bei BNP Paribas beschäftigt und hatte die Möglichkeit, als Auditor bei DB Schenker zu arbeiten. In seiner aktuellen Position liegt sein Fokus darauf, deutsche Kunden bei der Nutzung von Mooncard zu unterstützen und ihnen bei der Integration ihrer Ausgaben in die Buchhaltung behilflich zu sein.