Buchhaltung
Kapitalrendite: Alles zum Thema Return on Investment (ROI)
Vadim Losch
Account manager
Aktualisiert am
Die Kapitalrendite ist eine der wesentlichen Kennzahlen und Arten, die Rendite eines Betriebs zu berechnen. Aber worum handelt es sich dabei genau — und was hat es mit dem Begriff Return on Investment auf sich? Mooncard erklärt Ihnen alles, was Sie zu diesem Thema wissen sollten — und gibt Ihnen konkrete Beispiele.
Inhalt
Kapitalrendite — was ist das eigentlich ?
Unter dem Begriff Kapitalrendite oder ROI (Return on Investment) versteht man eine wichtige betriebswirtschaftliche Kennzahl — diese zeigt die Rendite eines Betriebs an. Gemessen wird der Return on Investment beziehungsweise die Kapitalrendite am prozentualen Verhältnis des eingesetzten Kapitals und dem erzielten Gewinn. Der ROI ist ein gutes Instrument, um festzustellen, wie es um einen spezifischen Zweig eines Unternehmens — oder um die gesamte Firma — finanziell bestellt ist.
Die Kapitalrendite ist als Kennzahl zwei weiteren Begriffen übergeordnet: der Gesamtkapitalrentabilität (ein anderer Begriff hierfür ist Return on Assets, abgekürzt: ROA) und der Eigenkapitalrentabilität (auch Return on Equity genannt, abgekürzt: ROE).
Return on Investment: Woher kommt der Begriff — und wer hat ihn geprägt?
Somit ist die Kapitalrendite ein wichtiges Instrument, um die Performance eines Unternehmens zu beurteilen. Den Return on Investment gibt es als Maßeinheit übrigens schon mehr als ein Jahrhundert. Für die Maßeinheit verantwortlich zeichnete der US-amerikanische Ingenieur Donaldson Brown, der im Jahr 1914 den ROI — sowie das übergestellte DuPont-Schema bezeichnet, als Kennzahl für die Kapitalrendite entwickelt hatte. Es sollte längst nicht Browns einziger Beitrag für die Finanzwelt bleiben, aber definitiv sein wichtigster.
In den 1950er-Jahren wurde der ROI beziehungsweise die DuPont-Formel zum etablierten und wohl wichtigsten Ansatz in Konzernen in puncto Finanzmanagement. Sie ist optimal, um Bilanzanalysen zu erstellen. Im DuPont-Schema wird der Return on Investment als Multiplikation von Umsatzrentabilität und Kapitalumschlagshäufigkeit definiert.
Welche anderen Begriffe für Kapitalrendite gibt es noch?
Sie werden in der Geschäftswelt immer wieder auf eine ganze Reihe von Begriffen stoßen, die Synonyme für die Kapitalrendite oder für den Return on Investment (ROI) sind. Dazu gehören unter anderem die Kapitalrentabilität, Kapitalverzinsung, Anlagenrentabilität, Anlageverzinsung sowie Anlagerendite.
Wo die Kapitalrendite so wichtig ist
Sie sehen also: Die Kapitalrendite ist ein tolles Instrument, um beispielsweise die Frage zu beurteilen, wieviel Gewinn einn Unternehmen mit einer bestimmten Menge an Kapital erzielt. Mit der Kapitalrendite beziehungsweise dem Return on Investment lassen sich die Rentabilität und Effizienz eines spezifischen Investments gut beurteilen. Hat sich diese Investition ausgezahlt?
Der Return on Investment ist aber nicht nur für die Firma selbst wichtig — sondern auch für potenzielle Investoren, die genau analysieren wollen, wie sinnvoll eine Investition in ein spezifisches Unternehmen tatsächlich ist und wieviel Rendite davon zu erwarten ist.
Wie kann man den Return on Investment berechnen?
Widmen wir uns nun der Formel, mit der man den Return on Investment ganz einfach berechnen kann. Diese lautet wie folgt:
Return on Investment = Umsatzrendite x Kapitalrentabilität
Die Multiplikation der Umsatzrendite mit der Kapitalrentabilität (auch Kapitalumschlag genannt) ergibt schließlich den ROI-Wert in Prozent.
Es gibt aber auch eine alternative Art und Weise, den Return on Investment zu berechnen. Hierfür wird der Gewinn durch das eingesetzte Gesamtkapital dividiert und dann mit dem Faktor 100 multipliziert. Demnach lautet diese alternative Formel
Return on Investment = (Gewinn/Gesamtkapital) x 100
Egal, für welche der beiden Formeln Sie sich entscheiden, Sie werden zum selben Ergebnis kommen.
So berechnen Sie die Umsatzrendite
Falls Sie sich jetzt gefragt haben, wie Sie die Umsatzrendite eigentlich berechnen: Bei dieser dividieren Sie den Gewinn durch den Nettoumsatz und multiplizieren dies mal 100. Das gibt folgende Gleichung
Umsatzrendite = (Gewinn/Nettoumsatz) x 100
So berechnen Sie den Kapitalumschlag
Den Kapitalumschlag hingegen berechnen Sie, in dem Sie den Nettoumsatz durch das Gesamtkapital dividieren:
Kapitalumschlag = Nettoumsatz / Gesamtkapital
Wie man den Return on Investment eines Geschäftszweigs oder einer Einzelinvestition berechnet
Bislang haben wir uns dem gesamtbetrieblichen Return on Investment gewidmet. Es ist aber durchaus auch möglich, den ROI beziehungsweise die Kapitalrendite einer Einzelinvestition oder eines spezifischen Geschäftsbereich zu berechnen, um sich ein konkretes Bild über dessen finanzielle Rentabilität zu machen.
Hierfür dividieren Sie einfach den Gewinnanteil eines Zweigs oder einer Investition durch das Gesamtkapital und multiplizieren dieses mal 100. Somit ergibt sich in diesem Fall folgende Formel:
Return on Investment = (Gewinn/Gesamtkapital) x 100
ROA und ROE: Weitere spezielle Formen
Neben dem ROI gibt es auch ähnliche Abkürzungen wie den ROA und den ROE, die wir kurz erläutern wollen.
ROA steht für Return On Assets — mit ihm erhält man den Ertrag des Unternehmens, der Eigenkapitalgebern und Fremdkapitalgebern zur Verfügung steht. Er wird wie folgt berechnet:
ROA: (Jahresüberschuss+Zinsaufwand)/Gesamtkapital
Für Aktionäre, die nur die Rendite errechnen wollen, die sich auf das Kapital entfällt, wird der ROE (Return on Equity) berechnet, für den man den Jahresüberschuss heranzieht.
Hier lautet die Formel:
ROE = Jahresüberschuss/Eigenkapital
Ein konkretes Beispiel für die Berechnung des Roi
Widmen wir uns nun einem konkreten Beispiel, um die Berechnung des Return of Investment zu veranschaulichen. Nehmen wir an, eine Firma gibt 500.000 Euro für Werbemaßnahmen aus — und erzielt damit einen Umsatz von 600.000 Euro. Somit beträgt das eingesetzte Kapital 500.000 Euro, der Umsatz 600.000 Euro und der Gewinn 100.000 Euro.
Den Roi berechnen Sie nun wie folgt.
Return on Investment (ROI)
= Umsatzrentabilität x Kapitalumschlag
= (Gewinn/Umsatz) x (Umsatz/investiertes Kapital)
= (100.000/600.000 x 100) x (600.000/500.000)
Return on Investment (ROI) = 2 = 20%
Ein Spezialfall: Der Return on Marketing Investment
Diese Art der Return-of-Investment-Berechnung ist in vielen Geschäftsbereichen durchaus üblich — zum Beispiel im Online-Marketing. Mit der ROI-Formel werden hier der Effekt beziehungsweise der Erfolg von Werbekosten im Verhältnis zum finanziellen Aufwand ermittelt. Hierfür gibt es einen eigenen Begriff: Man spricht in diesem Feld vom Return on Marketing Investment (abgekürzt ROMI).
ROAS (Return on Advertising Spent)
Eine weitere Formel, die zur Anwendung kommt, ist das sogenannte ROAS. Dies steht für Return on Advertising Spent und bezeichnet die Rentabilität einer Werbemaßnahme. Der Return on Advertising Spent ist ganz einfach mit folgender Formel zu errechnen:
ROAS = (Reingewinn / Werbekosten) x 100
Mit dem ROAS können Sie eruieren, ob sich Werbemaßnahmen tatsächlich gelohnt haben. Anschließend können Sie gezielte Maßnahmen setzen — entweder in der Werbungsschaltung per se oder der Finanzierung dieser.
Hat der Return on Investment auch Schwachstellen?
Dass der Return on Investment ein wichtiges Messinstrument ist, haben wir bereits mehrfach erwähnt. Realistischerweise muss man ihm aber auch attestieren, nicht perfekt zu sein — denn als universelles Messinstrument ist er keinesfalls zu betrachten. Warum? Zum einen, weil er keine Auskunft über die absolute Höhe des Gewinns gibt, zum anderen, weil er auch das Risiko des Investments und andere Faktoren nicht mit einbezieht. Der Return on Investment fokussiert sich zudem meist auf einen spezifischen Zeitraum, den er unter die Lupe nimmt — verschiedene Investitionen mit unterschiedlichen Laufzeiten (sowie anderen Faktoren) lassen sich schwer miteinander vergleichen.
Ein weiterer Spezialfall: DER Social Return on Investment (SROI)
Seit 2002 kommt eine spezielle Variante ins Spiel: der sogenannte SROI. Dies steht für Social Return on Investment (auf Deutsch: Sozialrendite)— und stellt den monetären Gewinn dem gesellschaftlichen Mehrwert gegenüber. Der SROI verfolgt die Ethik, dass der Wert „aus einer Kombination (blend) von ökonomischen, ökologischen und sozialen Faktoren“ besteht. Der SROI ist so gehen ein Return of Investment mit Nachhaltigkeitsfaktor. Er ist besonders für Unternehmen hilfreich, die sich sozial engagieren. Dazu gehören etwa Non-Profit-Organisationen.
Berechnet wird der Social Return on Investment, in dem man dem man erzielte Einnahmen zusammenrechnet, davon den insgesamt investierten Betrag subrahiert und schließlich durch das gesamte Investment teilt.
Anders formuliert: SROI = Netto -Profite / Netto-Investition
ROI: Kein wirklicher Blick in die Zukunft
Man sollte außerdem bedenken, dass der Return on Investment nur im Rückblick punktgenaue Aussagen treffen kann. Weit in die Zukunft lässt sich mit ihm nicht planen — da er gewisse Risiken bei Investition, Finanzmarkt et cetera nicht vorhersehen kann. Nichtsdestotrotz ist er ein sehr gutes Mittel, um ihre gegenwärtigen Investitionen genau zu beurteilen — und eventuell Schwachstellen ausfindig machen und somit gegenlenken zu können.
Welcher Return on Investment ist eigentlich gut?
Jetzt werden Sie sich vielleicht fragen: Was ist dann eigentlich ein guter Return on Investment? Darauf gibt es keine allgemeingültige Antwort, denn es kommt sehr auf den jeweiligen Geschäftszweig sowie andere Faktoren an. Oft wird gesagt, dass traditionellere Unternehmen einen ROI von etwa 10 Prozent anstreben. Bei innovativeren Unternehmen, die größere Wagnisse eingehen, ist der gewünschte Return on Investment oft an die 15 bis 20 Prozent. Eine allgemeingültige Zahl gibt es hier allerdings nicht.
Werfen wir einen Blick auf die Welt der Aktien: An der Börse gilt ein ROI von 7 Prozent oder mehr als gutes Investment. Angenommen, Sie investieren in einen großen Aktienfonds wie den MSCI World oder den S&P 500. Hier ist ein Return on Investment von 7 Prozent im Durchschnitt durchaus realistisch — allerdings werden sich die genannten 7 Prozent oder mehr definitiv nicht jedes Jahr erreichen lassen, da der Aktienmarkt starken Schwankungen ausgesetzt ist.
Kapitalrendite: Eine Zusammenfassung
Lassen Sie uns zum Schluss nochmal über die wichtigsten Punkte gehen, die wir nun über die Kapitalrendite beziehungsweise den Return on Investment gelernt haben.
- Bei der Kapitalrendite (dem Return of Investment, kurz ROI) handelt es sich um eine Kennzahl, die zum Verständnis der Rentabilität einer Investition verwendet wird.
- Die Kapitalrendite vergleicht den Betrag, der für eine Investition bezahlt wurde mit jenem Betrag, den der Investor verdient hat. Damit wird die Effizienz der Investition bewertet.
- Diese Berechnung wird sowohl von Firmen als auch von Kapitalgebern und Investoren herangezogen.
- Die Formel für den ROI lautet Return on Investment = Umsatzrendite x Kapitalrentabilität.
- Der ROI ist daher eine prozentuale Angabe.
- Mit dem ROI kann man errechnen, ab wann sich eine Investition lohnt.
- Der ROI ist ein wichtiges Werkzeug — sollte aber niemals das einzige Entscheidungsinstrument bei der Unternehmensbewertung sein.
Warum Sie bei Ihren Finanzen auf Mooncard setzen sollten
In der Geschäftswelt ist es ein absolutes Muss, die eigenen Finanzen und Betriebsausgaben stets im Auge zu behalten! Die praktischste Lösung, um die Sicherheit und Genauigkeit der Nachverfolgung von Einkäufen innerhalb des Unternehmens zu garantieren, ist dabei die Verwendung einer Bankkarte für Geschäftsausgaben! Entdecken Sie die Vorteile unserer Zahlungskartenlösungen für Unternehmen, einschließlich der Mooncard Mobility Tankkarte!
Die Mooncard-Lösung: Probieren und sehen Sie selbst!
Mooncard erleichtert die Verwaltung der Berufskosten — und zwar von der Zahlung bis zur automatischen Erstellung von Buchungseinträgen — wie auch die Rückforderung der Mehrwertsteuer. Diese Buchungen werden in Ihre Software für Buchhaltung integriert. Das spart Zeit und ermöglicht es Ihnen, sich auf Ihre Geschäftsentwicklung zu konzentrieren. Vereinbaren Sie am besten noch heute einen Demo-Termin mit einem unserer Experten.
Entdecken Sie weitere Artikel zum Thema:
Vadim Losch
Seit fast 2 Jahren ist er bei Mooncard als Account Manager DACH tätig. Vor seiner Tätigkeit bei Mooncard war er als Account Manager im Bereich Finanzmärkte bei BNP Paribas beschäftigt und hatte die Möglichkeit, als Auditor bei DB Schenker zu arbeiten. In seiner aktuellen Position liegt sein Fokus darauf, deutsche Kunden bei der Nutzung von Mooncard zu unterstützen und ihnen bei der Integration ihrer Ausgaben in die Buchhaltung behilflich zu sein.