Buchhaltung

Bilanzanalyse: Warum sie so wichtig für Ihr Unternehmen ist

Vadim   Losch

Vadim Losch

Account manager

Aktualisiert am

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Eine Bilanzanalyse ist eine hervorragende Art und Weise, ein sich konkretes Bild vom Status quo eines Unternehmens zu machen. Aber was versteht man eigentlich darunter? Mooncard erklärt Ihnen dieses wichtige Instrument, gibt konkrete Beispiele und erläutert Ihnen auch, wie Sie sich den Umgang mit den eigenen Firmenfinanzen leichter machen können.

Inhalt

Was ist eine Bilanzanalyse?

 

 

Bei einer Bilanzanalyse wird der Jahresabschluss eines Unternehmens genau unter die Lupe genommen. Die Bilanzanalyse hilft dabei, wesentliche Kennzahlen und Daten zu ermitteln, die Aufschluss über die wirtschaftliche Situation eines Unternehmens beziehungsweise eine konkrete Prognose für zukünftige Entwicklungen geben. Verschiedene Daten werden untersucht und miteinander in Verbindung gesetzt.


Übrigens sollte man sich vom Namen Bilanzanalyse nicht täuschen lassen — denn nicht nur die im Jahresbericht enthaltene Unternehmensbilanz an sich wird untersucht. Bei einer Finanzanalyse wirft man ebenfalls einen Blick auf Gewinn- und Verlustrechnung, den Anhang sowie den Lagebericht des Jahresabschlusses eines Unternehmens.

 


Wer führt eine Finanzanalyse durch?

 

 

Eine Bilanzanalyse wird oft vom Unternehmen selbst durchgeführt oder in Auftrag gegeben. Mit einer genauen Analyse verschaffen sich die Gesellschafter ein detailliertes Bild über den Status quo des Unternehmens und können notwendige Schritte planen beziehungsweise ein realistisches Bild über die kommende Entwicklung bekommen. Für Unternehmen ist die Analyse der Bilanz oft lebensnotwendig — da so unter anderem finanzielle Schieflagen erkannt werden können und eine eventuelle Insolvenz vermieden werden kann.

 

Aber längst nicht nur Unternehmen selbst nutzen die Möglichkeit einer Bilanzanalyse — auch (potenzielle oder tatsächliche) Investoren und Kreditgeber untersuchen die Kennzahlen eines Unternehmens anhand einer Bilanzanalyse.

 


Sind Bilanzanalysen gesetzlich vorgeschrieben?

 

 

Nein, eine Bilanzanalyse ist für Unternehmen gesetzlich nicht vorgeschrieben. Das bedeutet aber keineswegs, dass man auf eine Bilanzanalyse verzichten sollte — ganz im Gegenteil, für den Erfolg des eigenen Betriebs ist sie sogar unverzichtbar.

 


Warum eine Bilanzanalyse so wichtig ist

 

 

Wer geschäftlich erfolgreich sein möchte, muss sich über den finanziellen Status quo im Klaren sein. Eine Bilanzanalyse hilft dabei, zielgerichtet und realistisch planen zu können. Ein detaillierter Blick auf die Jahresbilanz eines Unternehmens offenbart dabei konkrete Stärken und Schwächen und gibt Aufschluss darüber, an welchen Stellen es möglicherweise gehapert hat. Eine Erkenntnis über mögliche Fehlentwicklungen ist für Unternehmen unter Umständen lebensnotwendig. Die Finanzanalyse hilft ihnen also dabei, das Schiff in die richtige Richtung zu steuern beziehungsweise Kurskorrekturen vorzunehmen.


Sie sind Investor? Dann ist eine Bilanzanalyse eines Unternehmens für sie interessant, um sicherzugehen, ob Sie tatsächlich in ein Unternehmen investieren — oder möglicherweise Ihre Investition wieder rückgängig machen wollen. Eine Bilanzanalyse hilft Ihnen bei der Unternehmensbewertung — dasselbe gilt natürlich auch für Kreditgeber, die sich von der finanziellen Situation eines Gläubigers ein Bild machen möchten.

 


Welche verschiedenen Arten der Bilanzanalyse gibt es?

 


Es gibt eine ganze Reihe unterschiedlicher Arten der Bilanzanalyse, die Mooncard ihnen im Folgenden erklärt.

 

  • Erfolgswirtschaftliche Bilanzanalyse

 

Bei der erfolgswirtschaftlichen Bilanzanalyse wird die Ertragskraft eines Unternehmens untersucht — und das ohne einen Blick auf die Steuern zu werfen. Hier spielt einzig der Gewinn eine Rolle.

 

  • Finanzwirtschaftliche Bilanzanalyse

 

Deutlich umfassender als die erfolgswirtschaftliche Bilanzanalyse ist die finanzwirtschaftliche Bilanzanalyse. Hier wird die gesamte finanzielle Situation des Unternehmens untersucht. Dazu gehört unter anderem ein Blick auf Zahlungssicherheit und Fremdfinanzierung (also dem Gegenteil von Selbstfinanzierung) des Unternehmens.

 

  • Horizontale Bilanzanalyse

 

Bei der horizontalen Bilanzanalyse werden Aktiva und Passiva (oder einfacher formuliert: Vermögen und Schulden) in ein Verhältnis gestellt. Diese Art der Bilanzanalyse ermöglicht es, die Liquidität eines Unternehmens genau zu beleuchten.

 

  • Vertikale Bilanzanalyse

 

Bei der vertikalen Bilanzanalyse werden die Aktiva (also das Vermögen eines Unternehmens, mit dem gearbeitet werden kann) in ein Verhältnis gesetzt. Dasselbe wird auch mit den Passiva, also den Schulden, getan.

 

  • Interne Bilanzanalyse

 

Eine interne Bilanzanalyse wird vom Unternehmen selbst durchgeführt — und zwar anhand von firmeninternen Dokumenten und Informationen.

 

  • Externe Bilanzanalyse

 

Wenn Außenstehende eine Bilanzanalyse eines Unternehmens mit den öffentlich zugänglichen Informationen und Kennzahlen vornehmen, spricht man indes von einer externen Bilanzanalyse.

 

  • Qualitative Bilanzanalyse

 

Die qualitative Bilanzanalyse ist in der Regel das, was ein Unternehmen nach außen hin kommuniziert — quasi ein öffentlicher Lagebericht.

 

  • Strategische Bilanzanalyse

 

Die strategische Bilanzanalyse widmet sich nicht nur dem Status quo, sondern wirft einen Blick darauf, welche Möglichkeiten ein Unternehmen hat und wie das Potenzial für Wachstum ist.

 



Woraus besteht eine Finanzanalyse?

 

 

Eine Bilanzanalyse wird in vier Schritten durchgeführt: der Bilanzlesung, dem Zeitvergleich, den Umstellungen beziehungsweise Gliederungen sowie der Bildung von Kennzahlen, die wir Ihnen im Folgenden genau erläutern wollen.

 

  • Die Bilanzlesung

 

Bei der Bilanzlesung werfen Sie zunächst einen genauen Blick auf den Jahresbericht (konkret: auf das Betriebskapital, den Umsatz und Gewinn, die Bilanzsumme sowie das Vermögen) einer Firma und verschaffen sich ein Bild der Situation.

 

  • Der Zeitvergleich


Nachdem Sie also ein konkretes und detailliertes Bild vom Status quo haben, vergleichen Sie die Geschäftszahlen mit denen des Vorjahres — oder mit denen mehrerer Jahre. Das ist oft kein Problem, da immer mehr große Unternehmen Zeitreihen von mehreren Jahren angeben. Mit dem Zeitvergleich erkennen Sie Tendenzen, Entwicklungen und mögliche Fehlentwicklungen. Hilfreich ist hier auch die sogenannte Bewegungsbilanz — diese zeigt auf, wie sich Aktiv- und Passivseite verändert und gegenseitig beeinflusst haben.

 

  • Technische Umstellung/Gliederungen

 

In diesem Schritt werden Einzelpositionen nach ihren Laufzeiten (also kurz-, mittel- oder langfristig) unterteilt und die Vermögenswerte gegliedert — um so einen besseren Überblick zu bekommen.

 

  • Kennzahlenberechnung

 

Als Resultat der vorherigen Schritte können Sie nun Kennzahlen errechnen. Diese sind wesentlich, um konkrete Probleme zu erkennen und zu wissen, wo es Korrekturbedarf im Unternehmen gibt.

 


Welche Faktoren und Zahlen muss man für eine Bilanzanalyse kennen?

 

 

Es gibt einige Kennzahlen, die für eine Bilanzanalyse wichtig sind. Dazu gehört etwa die Eigenkapitalquote, die Eigenkapitalrentabilität, die Umsatzrentabilität, der Anlagendeckungsgrad sowie der Cashflow und die Liquidität des Unternehmens.

 

  • Eigenkapitalquote

 

Die Eigenkapitalquote gibt einen Überblick, wie groß die Abhängigkeit eines Unternehmens von externen Geldgebern (unter anderem Kreditgebern) ist. Wenn der Anteil des Eigenkapitals deutlich geringer ist als jener des Fremdkapitals, ist dies in der Regel durchaus problematisch — erstrebenswert ist eine Eigenkapitalquote von mindestens 50 Prozent.

 

Die Eigenkapitalquote ist ganz leicht zu errechnen: Eigenkapital x 100 / Gesamtkapital = Eigenkapitalquote in Prozent

 

  • Eigenkapitalrentabilität

 

Ebenfalls ein wichtiger Faktor ist die Eigenkapitalrentabilität. Sie beantwortet die Frage, ob der Gewinn eines Unternehmens auch tatsächlich den Arbeitsumfang rechtfertigt — oder ob eine anderswertige Investition möglicherweise lukrativer wäre. Die Eigenkapitalrentabilität wird wie folgt errechnet: Gewinn x 100 / Eigenkapital = Eigenkapitalrentabilität

 

  • Umsatzrentabilität

 

Bei der Umsatzrentabilität geht es darum, ob vom Umsatz so viel Gewinn übrig bleibt, dass sich der Aufwand und die Arbeit auch tatsächlich rentieren. Die Umsatzrentabilität wird so berechnet: Gewinn x 100 / Umsatz = Umsatzrentabilität.

 

  • Anlagendeckungsgrad

 

Der Anlagendeckungsgrad gibt an, zu welchem Grad das bilanzierte Anlagevermögen eines Unternehmens durch Eigenkapital gedeckt ist. Dies wird in Prozent angegeben. Beträgt der Wert 100 Prozent, bedeutet dies etwa, dass Anlagevermögen und Eigenkapital genau gleich hoch sind.

 

  • Cashflow 

 

Unter Cashflow bezeichnet man die Gegenüberstellung von erzieltem Zufluss und Abfluss finanzieller Mittel in einem Geschäftsjahr. Daraus ergibt sich, wie liquide ein Unternehmen tatsächlich ist.

 

Der Cashflow wird oft wie folgt definiert beziehungsweise berechnet:

 

Jahresüberschuss bzw. Jahresdefizit + Abschreibungen – Zuschreibungen + Erhöhungen von langfristigen Rückstellungen – Verminderungen von langfristigen Rückstellungen = Cashflow

 



Finanzanalyse — Was sind die möglichen Schwächen?

 

 

Besonders bei der externen Bewertung eines Unternehmens hat die Finanzanalyse durchaus einige Schwachstellen, die es zu beachten gilt. Zum einen hat man es stets mit vergangenheitsbezogenen Daten zu tun — die aktuelle Situation ist somit vielleicht prognostizierbar oder erahnbar, aber nicht bekannt.

 

Die Zeitspanne eines Jahres ist ziemlich groß — aus diesem Grund erstellen viele größere Unternehmen Quartalsberichte. Außerdem ist zu beachten, dass externen Analysten etliche Hintergrundinformationen aus dem Rechnungswesen nicht vorliegen. Somit kann eine Finanzanalyse auch eher oberflächlich sein.

 

 

Bilanzanalyse: Nutzen Sie dieses Instrument!

 

 

Die Bilanzanalyse wird von Unternehmen selbst oft grob unterschätzt und manchmal gar nicht erst durchgeführt. Ein grober Fehler — denn sie ist ein tolles Instrument, um mögliche Schwachstellen zu erkennen, Liquiditätsengpässen vorzubeugen und möglicherweise sogar drohende Insolvenzen zu verhindern. Unser Tipp: Nutzen Sie alle Daten, die Ihnen zur Verfügung stehen — und führen Sie eine Bilanzanalyse durch.

 

So bekommen sie einen besseren Überblick über Ihr eigenes Unternehmen — und gerade in der Geschäftswelt ist es oft überlebensnotwendig, eine realistisches Bild der eigenen Lage sowie der Perspektiven und nächsten Schritte zu haben. Erstellen Sie regelmäßig Bilanzanalysen — gerne auch während des Geschäftsjahres. Betrachten Sie eine Bilanzanalyse auch als ein Ihnen und Ihrem Betrieb zur Verfügung stehendes Frühwarnsystem und als Mittel zur Kurskorrektur.

 

 

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Vadim   Losch

Vadim Losch

Seit fast 2 Jahren ist er bei Mooncard als Account Manager DACH tätig. Vor seiner Tätigkeit bei Mooncard war er als Account Manager im Bereich Finanzmärkte bei BNP Paribas beschäftigt und hatte die Möglichkeit, als Auditor bei DB Schenker zu arbeiten. In seiner aktuellen Position liegt sein Fokus darauf, deutsche Kunden bei der Nutzung von Mooncard zu unterstützen und ihnen bei der Integration ihrer Ausgaben in die Buchhaltung behilflich zu sein.