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Stammkapital: Was Sie als Firmengründer wissen müssen

Vadim   Losch

Vadim Losch

Account manager

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Das Stammkapital ist einer der wichtigsten Punkte bei der Gründung Ihrer Firma – schließlich handelt es sich um den finanziellen Grundstock Ihres Unternehmens, der nicht nur Ihrem Betrieb, sondern auch dessen Gläubigern (und eventuell Kreditgebern) als Sicherheit dient. Mooncard erklärt Ihnen alles, was Sie über das Stammkapital wissen müssen — und welche Unterschiede es hier zwischen den einzelnen Firmenmodellen gibt.

Inhalt

Stammkapital — Was ist das?

 

 

Als Stammkapital bezeichnet man das Eigenkapital einer Firma (in der Regel einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung, kurz GmbH, oder einer Unternehmergesellschaft, kurz UG), das bei der Gründung von den Gesellschaftern der Firma eingebracht werden muss. Das Stammkapital hat einen ganz spezifischen Zweck: Es dient den Gläubigern des Unternehmens als finanzielle Sicherheit, da die Gesellschafter im Fall von GmbHs und UGs nicht mit ihrem Privatvermögen haften.


Dabei ist Stammkapital nicht bei jeder Firmenart eine Grundvoraussetzung. Im Folgenden wollen wir uns zunächst dem Stammkapital im Falle von GmbHs widmen und später auch auf andere rechtliche Formen eingehen.

 

 

Stammkapital bei einer GmbH — warum es so wichtig ist

 

 

Dass die Gründung einer GmbH Stammkapital voraussetzt, hat einen bestimmten Grund. Im Gegensatz zu rechtlichen Formen wie einer offenen Handelsgesellschaft (kurz: OHG) haften die Gesellschafter einer GmbH nicht mit ihrem Privatvermögen. Das erleichtert die Gründung und Durchführung einer GmbH zwar für die Gesellschafter immens, hat aber für die Gläubiger auch potenzielle Nachteile. Aus diesem Grund dient das Stammkapital bei einer GmbH als Sicherheit für die Gläubiger. Sollte die GmbH nämlich offenen Forderungen nicht nachkommen können, wird auf dieses Stammkapital zurückgegriffen. Im Falle einer Firmeninsolvenz hat der Masseverwalter das Recht, das Stammkapital zu verwerten. Das Stammkapital dient für Kreditgeber auch als Sicherheit. Es wird als gezeichnetes Kapital angeführt.

 

 

Wieviel Stammkapital brauche ich für eine GmbH?

 

 

Eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung muss in Deutschland laut Gesetz ein Stammkapital von mindestens 25.000 Euro besitzen. Dieses muss nicht von einem einzelnen Gesellschafter kommen, sondern kann auch von mehreren Gesellschaftern zusammengetragen werden. Die Summe der Stammeinlagen (also den jeweiligen Beiträgen der einzelnen Gesellschafter) ergibt schließlich das Stammkapital. Zum Vergleich: In Österreich beläuft sich das Stammkapital einer GmbH (die dort als GesmbH abgekürzt wird) auf 35.000 Euro. In der Schweiz ist ein Stammkapital von mindestens 20.000 Schweizer Franken verpflichtend.

 

 

Stammkapital: je mehr, desto besser

 

 

Es kann durchaus Sinn machen, mehr Stammkapital in seine Firma zu stecken als die gesetzlich vorgeschriebene Summe. Sollte bei Ihrer Firma einmal eine größere Investition anstehen (etwa der Erwerb von weiteren Produktionsmitteln, eine Expansion oder dergleichen) kann ein hohes Stammkapital dafür sorgen, dass das nötige Fremdkapital verringert wird.

 

 

Stammkapital: auch Sachwerte möglich

 

 

Übrigens muss sich das Stammkapital einer Firma keineswegs nur aus Bareinlagen zusammensetzen — auch Sacheinlagen sind möglich. Dazu gehören unter anderem Maschinen und Fahrzeuge, aber auch beispielsweise Patente.

 

 

Was passiert, wenn die Firma kein Stammkapital mehr besitzt?

 

 

Wenn eine Firma über kein Stammkapital mehr verfügt, muss sie Insolvenz anmelden.

 

 

Kann sich das Stammkapital auch verändern?

 

 

Im Laufe der Geschäftstätigkeit einer Firma ist es möglich, dass sich ihr Stammkapital verändert. Dabei gilt es aber zu beachten, dass die gesetzliche Mindestgrenze (im Falle einer GmbH die genannten 25.000 Euro) keinesfalls unterschritten werden darf. Sollte ein Verlust von 50 Prozent des Stammkapitals erfolgen, muss laut § 49 Abs. 3 GmbHG unverzüglich eine Gesellschafterversammlung einberufen werden. Für dieses Kapital besteht ein Ausschüttungsverbot. 

 

 

Änderung des Stammkapitals: nur mit Beschluss

 

 

Abgesehen davon sind Erhöhungen und Reduzierungen möglich — auch Umverteilungen können vorgenommen werden. Die Grundvoraussetzung dafür ist ein Beschluss der Gesellschafter per Satzungsänderung. Zu bedenken ist in diesem Fall, dass eine Änderung bei der Gewichtung des Stammkapitals auch zu veränderten Stimmrechten innerhalb der Gesellschafter führen kann.

 

 

Stammkapital bei einer Unternehmergesellschaft

 

 

Einen besonderen Fall stellt die sogenannte Unternehmergesellschaft, kurz UG, dar. Unternehmergesellschaften sind eine relativ neue Unterform der GmbH — und unterscheiden sich in einem Punkt wesentlich: Für die Gründung einer UG ist gesetzlich nur ein Stammkapital von einem Euro notwendig. Dies soll die Geschäftsgründung auch für weniger liquide Gesellschafter ermöglichen — besonders junge Start-ups können von dieser Regelung profitieren. UGs müssen den Zusatz Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt) oder UG (haftungsbeschränkt) tragen — letzteres Wort darf nicht abgekürzt werden, um sofort ersichtlich zu machen, dass es sich um eine Gesellschaft handelt, die mit weniger als 25.000 Euro Startkapital gegründet wurde. Im Falle einer Insolvenz einer UG haben Gläubiger im schlimmsten Fall also den kompletten Verlust ihres Investments zu befürchten.

 

 

Worauf Gründer einer UG (haftungsbeschränkt) unbedingt achten sollten

 

 

Für UG-Gründer ist hier ein Punkt ausschlaggebend: Die Haftungsfreiheit ist erst ab dem Eintrag ins Handelsregister rechtlich bindend. Existieren bereits vor diesem Zeitpunkt Verbindlichkeiten, müssen die Gesellschafter in diesem Fall möglicherweise persönlich haften.

 

Beim Stammkapital einer UG (haftungsbeschränkt) gibt es eine weitere Besonderheit: Dieses darf nämlich keinesfalls aus Sacheinlagen bestehen. 

 

 

Weitere Besonderheiten bei einer UG (haftungsbeschränkt)

 

 

Allerdings gibt es, gewissermaßen als Ausgleich dazu, einige Regelungen, an die sich UGs halten müssen. 25 Prozent des Jahresüberschusses müssen in eine Rücklage gesteckt werden — und zwar so lange, bis die Summe von 25.000 Euro erreicht wurde. Ist diese Summe (die ja dem gesetzlich vorgeschriebenen Stammkapital einer regulären GmbH entspricht) erreicht, können die Gesellschafter die UG in eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung umwandeln.

 

 

Stammkapital bei offenen Handelsgesellschaften

 

 

Wie wir bereits erwähnt haben, gilt das Stammkapital bei GmbHs als Sicherheit für die Gläubiger, da die Gesellschafter keine private Haftungspflicht haben. Anders ist dies etwa bei offenen Handelsgesellschaften (OHG) — kaufmännischen Personengesellschaften, bei denen die Gläubiger mit ihrem Privatvermögen haften (und das auch noch 5 Jahre nach einem eventuellen Ausscheiden aus der Firma). Hier wird für die Gründung gesetzlich keinerlei Stammkapital vorausgesetzt.

 

 

Stammkapital bei anderen Gesellschaftsformen

 

 

In der Regel verwendet man das Wort Stammkapital ausschließlich bei GmbHs und bei ihrer Unterform, der UG. Bei einer Aktiengesellschaft (abgekürzt AG) spricht man indes vom Mindestgrundkapital, das dort 50.000 Euro beträgt. Dieses ergibt sich aus der Multiplikation des Nennwerts der Aktien mit der Anzahl der Wertpapiere. Dieses Grundkapital darf laut § 57 Abs. 1 Satz 1 AktG nicht an die Aktionäre zurückgewährt werden. Auch hier gilt: Wird bei einer Jahresbilanz oder einer Zwischenbilanz ein Verlust von mindestens 50 Prozent des Grundkapitals festgestellt, muss unverzüglich eine Hauptversammlung einberufen werden.

 

 

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Vadim   Losch

Vadim Losch

Seit fast 2 Jahren ist er bei Mooncard als Account Manager DACH tätig. Vor seiner Tätigkeit bei Mooncard war er als Account Manager im Bereich Finanzmärkte bei BNP Paribas beschäftigt und hatte die Möglichkeit, als Auditor bei DB Schenker zu arbeiten. In seiner aktuellen Position liegt sein Fokus darauf, deutsche Kunden bei der Nutzung von Mooncard zu unterstützen und ihnen bei der Integration ihrer Ausgaben in die Buchhaltung behilflich zu sein.