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Der Businessplan für Unternehmensgründer: So erstellen Sie ihn

Vadim   Losch

Vadim Losch

Account manager

Aktualisiert am

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Der erste Schritt bei einer Firmengründung sollte stets ein gut durchdachter Businessplan sein. Hier wird die Geschäftsidee konkretisiert und eine solide Basis für den Start gelegt. Auch Banken und Förderer wollen einen guten Businessplan sehen, bevor sie dem Unternehmen Geld geben. Mooncard informiert Sie, worauf Sie bei der Erstellung eines Businessplans besonders achten sollten und wie Sie Ihre Geschäftspartner, Banken und Co. am besten überzeugen.

Inhalt

Wozu braucht man einen Businessplan?

 

 

Eine gute Geschäftsidee reicht nicht aus, um erfolgreich ein Unternehmen zu gründen. Der Idee muss eine solide Finanzplanung mit strategischen und wirtschaftlichen Zielen folgen. Dieses Geschäftsmodell wird durch die Aufstellung eines Businessplans genau analysiert und beschrieben. 

 

Gründungsexperten können hier gute Hilfestellungen leisten und so nicht nur einen gelungenen Start für Gründer garantieren, sondern bei Bedarf auch Investoren von der Geschäftsidee überzeugen. Einen Businessplan benötigen Sie aber nicht nur für private Investoren wie Banken, sondern auch, wenn Sie öffentliche Fördergelder in Anspruch nehmen möchten. So möchten zum Beispiel Fallmanager im Jobcenter sowie Fachkundige, die die Tragfähigkeit einer Geschäftsidee beurteilen sollen, einen verständlichen und vollständigen Businessplan sehen.

 

Der Businessplan dient zudem nicht nur dazu, das Vorhaben finanzieren oder fördern zu lassen. Vielmehr bietet es Ihnen selbst Klarheit darüber, wie Sie Ihre Idee am besten umsetzen können und setzt planbare Ziele. Ein Businessplan sollte daher immer aufgestellt werden, auch wenn man meint, selbst genügend Startkapital zur Verfügung zu haben.

 

 

Der Inhalt eines Businessplans

 

 

Ein Businessplan sollte sofort einen professionellen Eindruck erwecken, deshalb gehören auf das Deckblatt die Angaben des künftigen Unternehmens, das Datum und am besten ein ansprechendes Bild. Ein Inhaltsverzeichnis gibt anschließend Auskunft über alle Haupt- und Unterkapitel und eine Zusammenfassung des Businessplans zeigt auf maximal zwei Seiten alles Wichtige zum Plan. Folgende Kapitel und Inhalte sollten im Text- und Zahlenteil des Businessplans nicht fehlen:

 

 

Textteil


  • Angaben zum Gründer bzw. zum Gründerteam (Qualifikationen, Motivation und Aufgabenverteilung)
  • Zielkunden: Wer gehört dazu? Wie zeichnet sich die Zielgruppe aus?
  • Geschäftsidee: Welche Produkte und Dienstleistungen werden angeboten und welchen Nutzen stellen sie für die Kunden dar?
  • Markt + Wettbewerb: Wie groß ist der Markt und wer sind die Wettbewerber? Welche Alleinstellungsmerkmale besitzt das Unternehmen? Wie sollen Kunden dauerhaft gebunden werden?
  • Ziele + Strategien: Was sind die Ziele und wie sollen sie erreicht werden?
  • Marketingplan: Wie wird mit Kunden kommuniziert? Welche Vertriebskanäle gibt es?
  • Unternehmensorganisation: Alle Angaben zur Organisation, Rechtsform, Standort, Mitarbeiter, Zulieferer etc. des Unternehmens

 

 

Finanz- bzw. Zahlenteil


  • Finanzplan: Welche variablen und laufenden Kosten, Investitionen sowie Umsätze wurden ermittelt und welcher Finanzierungsbedarf besteht?
  • SWOT-Analyse: Welche Chancen und Risiken bestehen für das Unternehmen? Wie können Chancen genutzt und Risiken minimiert werden?

 

Neben dem Geschäftsplan kann eine sogenannte Meilensteinplanung aufgestellt werden. Diese zeigt die wichtigen Schritte bis zur Unternehmensgründung auf.

Im Anhang werden zudem Lebensläufe der Gründer, relevante Studien und Statistiken, Dokumente für angemeldete Schutzrechte sowie detaillierte Tabellen zum Finanzteil aufgeführt.

 

 

Der Businessplan: So planen Sie Ihre Existenzgründung

 

 

Um zu den oben genannten Inhalten zu kommen, sind eine Vielzahl von Schritten notwendig. Für die Aufstellung eines Businessplans recherchieren und analysieren Sie Ihre Geschäftsidee zunächst genau und zeigen auf, wie sie funktioniert. Dabei stellen Sie dar, welche Kosten das Geschäft verursacht, welcher Umsatz generiert werden kann und wie sich Gewinne sowie Wachstum entwickeln sollen.

 

Für einen guten Businessplan sollte man sich daher die richtigen Fragen stellen und den Plan entsprechend der Analyse aufbauen. Folgende Schritte helfen Ihnen bei der Aufstellung Ihres Businessplans.

 

 

Schritt 1: Brainstorming und Recherche

 

 

Ein gesteuertes Brainstorming hilft, die erste Geschäftsidee zu konkretisieren. Dabei sollten Sie Ihre Gedanken mit einer guten Faktenanalyse unterfüttern. Recherchieren Sie daher genau und beantworten Sie folgende Fragen:

 

  • Welche Produkte bzw. Dienstleistungen bieten Sie an und was brauchen Sie dafür?
  • Gibt es bereits vergleichbare Angebote? Wie heben Sie sich von der Konkurrenz ab?
  • Welche Kunden möchten Sie ansprechen? (Alter, Interessen, Einkommen etc.)
  • Wie wollen Sie diese Zielkunden ansprechen?
  • Wie organisieren Sie den Vertrieb? (Preise, Partner, Marketing, Kosten)
  • Wie soll das Unternehmen organisiert werden? (Rechtsform, Genehmigungen, Formalitäten)

 

Fassen Sie die Ergebnisse Ihrer Analyse in einem ersten Textentwurf zusammen, um sich mehr Klarheit über die Realisierbarkeit der Geschäftsidee zu verschaffen.

 

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Gut zu wissen

Ist ein Handelsregistereintrag notwendig?

Ob Sie Ihr Unternehmen ins Handelsregister eintragen müssen bzw. sollten, erfahren Sie in unserem Artikel zum Handelsregistereintrag.

 

 

Daten für die Businessplan-Recherche

 

 

Bei der Recherche für den eigenen Businessplan stehen viele Gründer vor der Frage, woher sie die Daten nehmen sollten. Insbesondere zu den Zielkunden sowie Markt und Wettbewerb benötigt man externe Daten aus gesicherten Quellen. Hier helfen Branchendaten, um die notwendige Analyse durchführen zu können. Die Datenbeschaffung kann dabei aus zahlreichen Quellen erfolgen. Hier einige Beispiele:

 

  • Statistikportale wie Statista oder DESTATIS
  • Branchenverbände wie DEHOGA oder Bitkom
  • Branchenbriefe der Volksbanken
  • Studien von Marktforschungsunternehmen wie GfK
  • Unternehmensregister für Daten über Wettbewerber
  • Dienste wie Google für die Standort- und Wettbewerbsanalyse
  • Angaben von Wettbewerbern selbst (Homepage, soziale Netzwerke etc.)
  • Bewertungsportale
  • Steuer- und Unternehmensberater

 

Während viele Informationen kostenfrei verfügbar sind, müssen umfassende Marktstudien oft kostenpflichtig erworben werden. Wer eine eigene Marktforschung aufstellen und Zielkunden sowie ihr Kaufverhalten studieren möchte, kann Onlinetools für die Befragung möglicher Kunden nutzen. Die Befragung kann aber auch persönlich oder telefonisch erfolgen. Bei kleinem Budget kann diese Befragung selbst organisiert werden, es gibt aber auch professionelle Anbieter für eine solche Marktforschung.

 

 

Schritt 2: Analyse des Finanzierungsbedarfs

 

 

Um potenzielle Investoren, Banken oder öffentliche Geldgeber zu überzeugen, müssen Sie die Wirtschaftlichkeit Ihrer Geschäftsidee darlegen. Dazu sollten folgende Fragen realistisch beantwortet und genau kalkuliert werden:

 

  • Welche Preise planen Sie?
  • Wie hoch sind die Produktionskosten?
  • Wie viele Produkte bzw. Dienstleistungen wollen und können Sie verkaufen?
  • Wie hoch sind die Gründungs- bzw. Investitionskosten?
  • Welches Eigenkapital und welche Sachwerte werden eingebracht?
  • Ist Fremdkapital notwendig? Wie viel und von wem?
  • Wie hoch muss der Gewinn sein, um rentabel zu sein?

 

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Gut zu wissen

Erfahren Sie mehr über das Stammkapital

Wenn Sie mehr über das für Unternehmen notwendige Stammkapital erfahren möchten, lesen Sie unsere Artikel, die wir für die verschiedenen Unternehmensformen erstellt haben.

 

 

Schritt 3: Businessplan formulieren

 

 

Nachdem alle Ideen und Fakten analysiert und zusammengetragen wurden, sollte der Businessplan sauber aufgestellt werden. Um Geldgeber und Geschäftspartner zu überzeugen, sollte er einen professionellen Tonfall besitzen, der klar und verständlich ist. Im Internet finden Sie viele Beispiele und Vorlagen für die Formulierung, aber achten Sie darauf, individuell zu bleiben und nicht einfach nur Textpassagen zu kopieren. Ihre Begeisterung für das Projekt sollte zu spüren sein, aber was letztendlich überzeugt, sind die harten Fakten.

 

Besonderes Augenmerk sollten Sie auf die Zusammenfassung Ihres Businessplans legen, denn oft wird nicht alles gelesen. In jedem Fall schauen sich Geldgeber die Zusammenfassung zuerst an und wer hier nicht überzeugen kann, wird kaum Chancen haben. Potenzielle Investoren werden nur bei einer stimmigen Zusammenfassung weiterlesen und sich die Details anschauen, die sie besonders interessieren. Nennen Sie also alle wichtigen Punkte bereits in der Zusammenfassung.

 

 

Schritt 4: Professionelle Überarbeitung

 

 

Nachdem Sie den Businessplan verfasst und auf Rechtschreibfehler überprüft haben, nehmen Sie sich die Zeit für eine professionelle Aufmachung. Zu einer gelungenen Gestaltung gehört ein interessantes Deckblatt, geeignete Schriftarten, eine gute Lesbarkeit durch Abschnitte und Zwischenüberschriften sowie professionelle Grafiken.

Haben Sie dies erledigt, lassen Sie Freunde, Bekannte und Familienmitglieder den Businessplan lesen. Auch Laien sollten den Text gut verstehen können. Fehler, Unklarheiten oder Argumentationslücken können Sie so beseitigen.

 

 

Checkliste für eine professionelle Aufmachung

 

 

Diese einfachen Tipps garantieren eine professionelle Aufmachung und erhöhen die Lesbarkeit des Textes:

  • lange Schachtelsätze und Fremdwörter vermeiden
  • Schreib- und Grammatikfehler durch Korrekturprogramme beheben oder professionelle Proofreader beauftragen
  • Layoutgestaltung entsprechend der eigenen Corporate Identity
  • übersichtliche Darstellung komplexer Sachverhalte mithilfe von Tabellen und Grafiken
  • geeignete Schriftgrößen und Zeilenabstände wählen (nicht zu klein!)
  • Bilder gezielt einsetzen, um die Aufmerksamkeit zu erhöhen
  • einheitliche Schriftart und -größe

 

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Gut zu wissen

Planen Sie ausreichend Zeit ein!

Ein guter Businessplan beansprucht viel Zeit und Arbeit. Planen Sie deshalb ausreichend Zeit ein und holen Sie sich bei Bedarf professionelle Unterstützung.

 

 

Unterstützung für Unternehmensgründer

 

 

Verschiedene öffentliche und private Anbieter geben Start-ups Hilfe bei der Unternehmensgründung. So bieten beispielsweise die Industrie- und Handelskammern kostenlose Erstberatungen zum Businessplan sowie zu Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten.

 

Unternehmensberater und sogenannte Gründercoaches bieten Gründern ebenfalls wertvolle Hilfe, lassen sich die Beratung aber meist gut bezahlen. In der Regel liegen die Kosten zwischen 2.000 und 4.000 Euro, wobei Gründer dank der zahlreichen Förderprogramme meist nur 30 bis 50 Prozent selbst tragen müssen. 

 

Insbesondere bei einer notwendigen Finanzierung ist eine Beratung sinnvoll. Der Berater unterstützt Sie in der Regel bei der Suche der geeigneten Bank und begleitet Sie bei Bankgesprächen. Den Businessplan sollten Sie allerdings allein verfassen, denn wer ihn nicht selbst erstellt hat, wird ihn später kaum selbst umsetzen können. Ein guter Berater begleitet die Erstellung daher vor allen mit den richtigen Fragen und gibt professionelle Hilfestellung bei der Recherche.

 

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Gut zu wissen

Das Übersetzungstool eTranslation

Wollen Sie im Ausland tätig werden und müssen Unterlagen für Ihren Businessplan übersetzen, können Sie als kleines oder mittleres Unternehmen (KMU) das Übersetzungstool eTranslation der Europäischen Kommission kostenlos nutzen. Alle übersetzten Daten werden dabei vertraulich und sicher behandelt. 

 

 

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Vadim   Losch

Vadim Losch

Seit fast 2 Jahren ist er bei Mooncard als Account Manager DACH tätig. Vor seiner Tätigkeit bei Mooncard war er als Account Manager im Bereich Finanzmärkte bei BNP Paribas beschäftigt und hatte die Möglichkeit, als Auditor bei DB Schenker zu arbeiten. In seiner aktuellen Position liegt sein Fokus darauf, deutsche Kunden bei der Nutzung von Mooncard zu unterstützen und ihnen bei der Integration ihrer Ausgaben in die Buchhaltung behilflich zu sein.